Montag, 6. Dezember 2010

Liptener Winterspiele

Podiumsplatz beim 5. Lauf der Lausitzer-MTB-Serie in Lipten

Nachdem in der vergangenen Woche der Winter Einzug in Sachsen gehalten hatte, holte ich öfter die schmalen Langlauf-Bretter als mein Bike aus dem heimischen Keller. Das Rennen am gestrigen 2. Advent sollte mir in erster Linie Aufschluss darüber geben, wie es denn so um meine derzeitige Form bestellt ist, schließlich liegt der letzte Leistungsnachweis bereits eine Weile zurück.
   
In Lipten organisiert der RSV Calau alljährlich ein kleines aber feines MTB-Rennen, welches für zahlreiche Biker seit vielen Jahren eine vorweihnachtliche Instanz im Rennkalender darstellt. Die etwa zweieinhalb Kilometer lange Rundstrecke wurde bestens präpariert. Auf der festgefahrenen, harten Schneedecke hatten die Reifen erstaunlich viel Grip und ich kam deutlich besser voran als im vergangenen Jahr, als die Strecke nass, tief aufgeweicht und sehr schlammig war.

Bereits kurz nach 10 Uhr fiel der Startschuss. Die ersten zwei bis drei Runden fuhr ich einsam an der Spitze und versuchte konzentriert mein Pensum abzuspulen ohne aber den Bogen zu überspannen. Zwischenzeitlich hatte ich auch einen ganz vernünftigen Vorsprung. Andreas Hennig war gestern aber konditionell stark und fuhr die Lücke zu mir bis zur vorletzten Runde wieder zu, auch weil ich das Tempo während meiner Alleinfahrt zunehmend verschleppte. Im letzten Umlauf attackierte er erwartungsgemäß und fuhr an mir vorbei auf Position 1. Ich fühlte mich aber noch recht gut und hätte daher das Tempo noch weiter forcieren können. Es wäre sicherlich ein unterhaltsamer Zweikampf geworden, wenn ich nicht in einer spitzwinkeligen Kehre kurz vor dem Ziel in den Schnee gegriffen hätte. Ein kleiner Fahrfehler genügte, um im "Tiefschnee" neben der befestigten Piste ordentlich abzufliegen. Die aufgerissene Lücke war dann leider zu groß, um auf den Enteilten noch einmal aufschließen zu können.

Die Siegerehrung fand wie immer im Tonnengewölbe der Försterei statt, dessen Luft mit Stollen- und Glühweinduft geschwängert war. In gemütlicher Runde wurden noch die letzten Neuigkeiten getauscht und Trainingspläne diskutiert. Nächste Woche findet dann in Lieskau der nächste Lauf der Serie statt.

Sebastian Golz