Manchmal bedarf es einige Zeit um ein schönes Erlebnis zu verarbeiten - so auch die Fichkona 2011. Gemeinsam mit Nadine, Anna, Carsten, Ebser, Andreas und Lutz war es eine herrlich Fahrt über 630km vom Fichtelberg bis zum Kap Arkona.
Nachdem kurz vor dem Start die ersten Sonnenstrahlen auf dem Fichtelberg zu sehen war, starteten wir
pünktlich um 10 Uhr. Bei den obligatorischen Bergen im Erzgebirge wurde unsere Gruppe durch das sehr hohe Tempo auseinandergerissen. Unglücklicherweise erwischten Nadine, Carsten und ich eine Gruppe die gemeinsam mit dem Führungsfahrzeug den Abzweig verpassten und ein paar Kilometer zurück mussten. Nachdem im Stadtgebiet Chemnitz Nadines Kette mehrfach von den Ritzeln sprang, lagen die Nerven ziemlich blank und wir rechneten damit den Anschluss an unsere Mitstreiter zu verlieren.
Umso glücklicher waren wir als die Bike Passion Trikots an der ersten Verpflegung zu sehen waren. Uns blieben jedoch nur 5 Minuten um Nadines Schaltung nachzustellen, Trinkflaschen aufzufüllen und Proviant nachzufassen. Die leckeren Brötchen schmeckten jedoch auch während der Fahrt. Die folgenden Kilometer bis zur Elbquerung in Wittenberg waren geprägt durch hügelige Landschaft die doch einige Kraft kosteten. Nach unserer Aufholjagd fuhren wir im Windschatten der Mitstreiter der Gruppe 3.
Nach Wittenberg wurde das Profil immer flacher und die Landschaft typisch brandenburgisch (Kiefernwälder). Bis Potsdam sind bei mir heute keine Erinnerungen hängen geblieben. Dafür war die Durchfahrt durch Potsdam mal wieder ein Highlight. Vor allem die Polizei Motorradstaffel war sehr beeindruckend. Sie sorgten dafür, dass uns weder Ampel noch Verkehr aufhalten konnte und standen am Ortsausgang aufgereiht um uns zu verabschieden.
Für uns lag jetzt mit der Nachtfahrt der schwierigste Teil der Strecke vor uns. An einer Tankstelle irgendwo an der B96 machten wir eine längere Rast und machten uns "nachtfein". Die folgenden Stunden sahen wir außer Neustrelitz und Neubrandenburg nicht sehr viel. Ich hatte ungewöhnlich stark mit der Müdigkeit zu kämpfen. Diese verging auch mit dem Aufgang der Sonne noch nicht richtig. Erst beim Überfahren des Rügendamms kamen die Lebensgeister doch wieder etwas zurück.
Nach der letzten Verpflegung ging es in sehr schnellen Tempo über Rügen, obwohl es dort nochmal sehr hügelig war. Nachdem das Führungsfahrzeug sich auch noch verabschiedete um die Straße für uns frei zu halten, wurde die Gruppe auf dem folgenden Kopsteinpflasterstück auseinandergerissen. Zwischenzeitlich zeigt mein Tacho weit über 40 km/h auf diesem Stück und auch in dem darauffolgenden Anstieg wurde das Tempo testosteron gesteuert oben gehalten.
Auf den restlichen Kilometern zum Kap konnten ich ein paar versprengte Fahrer einsammeln, sodass wir etwas geschlossen die Zieldurchfahrt genießen konnten. Im Ziel waren die Strapazen wie immer vergessen und alle wussten das ein unvergessliches Erlebnis hinter uns lag.
Martin