Montag, 30. August 2010

Flachetappe

3. Platz beim 12. Torgauer MTB-Marathon

Die Veranstalter des Rennens lockten am gestrigen Sonntag trotz (oder gerade wegen) ihrer knappen Streckenbeschreibung 'Flach, flacher, am ...' hunderte Biker in die Renaissancestadt Torgau. Nachdem ich den Vogtland-Bike-Marathon am Sonnabend auslassen mußte, reiste ich erstmals nach Nordsachsen, um bei der 12. Auflage dieses MTB-Rennens weitere Kilometer unter Wettkampfbedingungen zu sammeln.




Ich startete - wie gewohnt - auf der Kurzdistanz über 40 Kilometer. Der zweimal zu umfahrende Rundkurs führte auf überwiegend breiten Waldautobahnen entlang des Ufers des Großen Teiches und durch die Wälder des Torgauer Ratsforstes. Von Beginn an war das Tempo an der Spitze des Feldes zügig, so dass ich mich zusammen mit zwei weiteren Fahrern absetzen konnte. Nachdem wir uns eine halbe Runde lang gut bei der Führungsarbeit abwechselten, beschränkten sich meine beiden Gefährten in der Folgezeit darauf, von meinem Windschatten zu profitieren. Leider fehlte auf der Strecke ein Scharfrichter, an dem ich die beiden hätte abschütteln können. So kam beinahe zwangsläufig das was ich erwartet hatte. Kurz vor dem Ziel wurde attackiert. Dieser deutlichen Verschärfung des Tempos hatte ich zunächst nichts entgegenzusetzen und ich verlor den Anschluss an die beiden. Bis zum Ziel im Hartenfelsstadion beschränkte ich mich lediglich auf Schadensbegrenzung und versuchte den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Am Ende des Tages stand ein 3. Platz in den Ergebnislisten.

Sebastian Golz

Nachtrag:  Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei mehr als 30 km/h. Allein dieser Wert ist ein guter Indikator für die Charakteristik der Strecke.

Sonntag, 22. August 2010

Nordhäuser Korn

1. Platz beim 5. Lauf des MDC-XC im thüringischen Nordhausen

(Bild 1)

Die thüringische Branntweinstadt veranstaltete am gestrigen Sonntag  bereits zum zweiten Mal nach 2009 gemeinsam mit dem Harz-Racing e.V. einen Wertungslauf des Mitteldeutschlandcups im Mountainbike Cross Country. Nachdem ich den letzten Lauf in Haselbach aufgrund der weiten Anreise bewußt ausließ, mußte ich hier ein zählbares Ergebnis erreichen, um meine Führung in der Gesamtwertung weiter festigen zu können. Die Strecke im Nordhäuser Gehege erinnerte mich sehr stark an einen Rollercoaster auf einem Volksfest, der bekanntlich auch von ständigen Richtungswechseln, steilen Rampen und schnellen Abfahrten geprägt ist und daher auf viele einen ganz besonderen Reiz ausübt. In Kombination mit dem trockenen und griffigen Waldboden ergab sich ein flüssig zu fahrender und - zumindest nach meinem Geschmack - traumhafter Rundkurs.

(Bild 2)

Nach dem Startschuss übte ich mich zunächst in Zurückhaltung. Ich wollte die anderen Fahrer das Tempo bestimmen lassen, so dass ich mir eine taugliche Tatik zur Renngestaltung hätte überlegen können. Die Hektik im Fahrerfeld führte aber auf der ersten Abfahrt zu teilweise spektakulären Stürzen, denen ich nur mit Mühe ausweichen konnte. Folglich versuchte ich mich zügig abzusetzen, um mich aus weiteren Scharmützeln herauszuhalten. Durch eine Verschärfung des Tempos an einer der Rampen konnte ich mir etwas Luft auf meine Verfolger verschaffen. Allen voran drückte 'Henne' von Bad Salzdetfurth Racing hinter mir einen dicken Gang über den Rundkurs, so dass meine Pulswerte konstant hoch blieben. Am Ende der fünf Runden reichte mein Vorsprung dennoch für den höchsten Podiumsplatz. An einem kleinen Glas mit Kornbrand aus Nordhausen kam ich am Abend natürlich nicht vorbei ...

Siegerehrung: neben mir Henne (2.) von Bad Salzdetfurth Racing und Dirk Wojczyk (3.) vom Rad Art Racing Team
Großen Dank an Anne für ihre wunderbare Hilfe und an 'Henne' für die gemeinsame Anreise.

Ergebnisse

Sebastian Golz

Sonntag, 8. August 2010

Seiffener Alu-Kappen und Weihnachtsdevotionalien

Platz 3 über die kurze 40 Kilometer Distanz
Top 100 Platzierungen für Martin und Stefan über die 100 Kilometer
und und und ...

Das Wichtigste vorweg: Nach mehr als einer Dekade unermüdlichen Kampfes und unbeugsamen Willens konnte nun auch Stefan erstmals seinen Namen in die Siegerliste der Hors Catégorie eintragen und eine der begehrten A-Head Kappen für die TOP 100 Finisher auf der 100 Kilometer Distanz erringen. Chapeau!

Im Mittelpunkt unsere drei Starter über die 100 Kilometer; nach mehr als 5 Stunden Quälerei erfolgreich im Ziel
Nach meinen letztjährigen, bitteren und schmachvollen Erfahrungen auf der langen Runde, entschied ich mich dieses Jahr, mein Glück auf der kurzen 40 Kilometer Distanz zu versuchen. Das selbst formulierte Ziel:  eine Platzierung unter den ersten Zehn in der Gesamtwertung. Nachdem erhebliche Niederschlagsmengen am Vortag in zahlreichen Regionen des Erzgebirges zu heftigen Überschwemmungen führten, blieb Seiffen davon verschont, so dass der nunmehr 18. Erzgebirgs-Bike-Marathon wie geplant stattfinden konnte. Einzelne Passagen der Rundstrecke waren zwar stark aufgeweicht und schlammig, wir hatten aber alle noch deutlich schlechtere Bedingungen erwartet.

Kurz nach neun Uhr erfolgte bei angenehmen Temperaturen und blauem Himmel der neutralisierte Start des Rennens. Die Einführungsrunde wurde heuer - aufgrund verwaltungsrechtlicher Hürden - erneut modifiziert, wobei ich finde, dass die Streckenführung hier noch nicht die optimale Lösung darstellt. Insbesondere die schnelle Schotterabfahrt ist, trotz der Streckenposten,  im Gedränge eines gerade gestarteten, übermütigen, 1000-köpfigen Fahrerfeldes ein Gefahrenpunkt.

Gemeinsam mit der Spitzengruppe erreichte ich nach zügiger Fahrt durch den Seiffener Grund den berühmt-berüchtigten Alp de Wettin, den schon für manchen zum Scharfrichter gewordenen Steilanstieg. Hier zerfledderte es meine Gruppe förmlich. Ich hatte größte Mühe, trotz großem Kettenblatt vorne und absurder Pulswerte, den Anschluss zu halten. Auf den folgenden flacheren Abschnitten konnte ich mich wieder etwas erholen und in einer kleinen drei köpfigen Gruppe mitfahren. Ich fühlte mich dann zunehmend besser, steigerte das Tempo und sammelte einige vor mir liegende Fahrer ein. An der Verpflegungsstelle im Seiffener Grund wurde mir von Anne und Franzi der Zwischenstand durchgegeben: Platz 8. Neu motiviert wurde der zweite, gut fahrbare Abschnitt der Runde angegangen. Nach hinten hatte ich bereits einen komfortablen Vorsprung, so dass ich mich nur noch auf die Fahrer vor mir zu fokussieren brauchte. Bis zur Ziellinie konnte ich mich noch um eine weitere Position verbessern und erreichte als Gesamt-Siebenter nach knapp 95 Minuten Fahrzeit des Ziel auf dem Seiffener Festplatz. In der AK-Wertung belegte ich somit den dritten Platz und freute mich riesig auch einmal in Seiffen an Siegerehrungen teilnehmen zu können. Wie gewohnt, wurden den Platzierten traditionelle Holzschnitzereien verliehen, welche jetzt meine heimische Adventsausstattung komplettieren.

AK-Siegerehrung (Short)
Martin erreichte mit Platz 72 gewohnt souverän die TOP 100 auf der langen Distanz. Ihm waren die Strapazen erneut kaum anzusehen. War die Strecke eventuell zu kurz? Gleiches gilt für unseren Randonneur Lutz, der im Ziel glaubhaft den Anschein erweckte, als läge gerade eine lockere Grundlageneinheit hinter ihm. Große Anspannung vor dem Zieleinlauf von Stefan. Niemand wußte, ob es ihm nach unzähligen Anläufen in diesem Jahr gelungen war,  unter den ersten hundert Fahrern zu bleiben. Zunächst große Ernüchterung und Enttäuschung im Ziel: Platz 102. Erneut um Haaresbreite am eigenen sportlichen Vorsatz vorbeigeschrammt. Aber nach etwa 30 Minuten und dem Aushang der offiziellen Ergebnislisten folgte dann die Erleichterung und riesige Freude: Platz 90!


das Objekt der Begierde
Über die 70 Kilometer Distanz verdienten sich erstmalig Ebser und Ben ihre Sporen. Beide waren mit ihren Leistungen sehr zufrieden und planen bereits für 2011 den Start auf der langen Runde, oder? Zu guter Letzt sei Kotschi hervorgehoben, der über die 40 Kilometer in persönlicher Bestzeit finishte und seine Fahrzeit des Vorjahres um knapp 30 Minuten unterbot.

Sebastian Golz

Ergebnisse

kurzer Nachtrag: das Rennen hätte für mich auch anders ausgehen können ...

merkwürdige Geräusche auf den asphaltierten Streckenabschnitten im Seiffener Grund; erst im Ziel wurde mir die Ursache klar