Dienstag, 27. Oktober 2009

Halbmarathon

Anne und Nadine beim  11. Dresden Marathon

In ausgelassener Stimmung und mit zahlreichen Gläsern Wein begann für Anne im Sommer schlagartig das Abenteuer Halbmarathon. Euphorisch wurde auf einer Party dieses sportlich-kühne Gemeinschaftsprojekt beschlossen, über das Anne bis dato nicht mal im Traum nachdachte. Im Überschwang dieser Bierlaune wurde von ihr die Teilnahme am 11. Dresden (Halb-)Marathon verkündet, um zusammen mit Nadine an den Start zu gehen.

Die Vorbereitungszeit war kurz, nur wenige Wochen standen für das Training zur Verfügung. Beharrlich drängte Nadine auf gemeinsame, wöchentliche Laufeinheiten und sorgte darüber hinaus für eine abwechslungsreiche Trainingsgestaltung. Sie lief die Distanz schon mehrfach und wußte worauf es ankommt und gab ihre Erfahrungen an den Rookie weiter.

Am vorvergangenen Sonntag war nun endlich der Tag gekommen, der seit Wochen mit einer gewissen Anpannung erwartet wurde. Das Wetter war unfreundlich, kalte fünf Grad Celsius und ein beständiger Nieselregen. Die Läufer empfanden das Wetter jedoch als weitaus weniger störend, als wir Zuschauer, denen die feuchte Kälte unter die Klamotten kroch und für klamme Hände sorgte. Angefeuert von vielen Freunden und Bekannten liefen die Mädels von Begin an konstant ihr Tempo und sammelten gut gelaunt Kilometer um Kilometer. Erst auf dem letzten Teilstück entlang der Elbe wurden Anne's Beine schwerer und ihr Kampf gegen sich selbst zunehmend stärker. In dieser schwierigen Phase motivierte Nadine immer wieder zum durchhalten. Unter dem Zielbogen standen 2:16 Stunden auf der Uhr als die beiden die letzte Lichtschranke durchliefen, knapp 15 Minuten vor den eigenen Erwartungen. In ausgelassener Stimmung und mit zahlreichen Gläsern Wein wurde später auf den Erfolg angestossen und über neue Herausforderungen philosophiert. ;-)

Große Leistung Mädels!

Sebastian Golz

Sonntag, 11. Oktober 2009

Finale

Tagessieg beim 8. Lauf des MDC-XC in Gera
Gesamtsieger Mitteldeutschland-Cup Xross-Country

Finale, das hieß für mich zum (voraussichtlich) letzten Mal in dieser Saison den Wecker stellen, das Bike im Auto verstauen, das Navi programmieren und Autobahn-Kilometer sammeln. Ich reiste gestern als Führender in der Gesamtwertung zur achten und somit letzten Station des Mitteldeutschland-Cups nach Gera, ausgestattet mit einem unkomfortablen Vorsprung von lediglich drei Punkten. Bereits Tage vor dem finalen Rennen kreisten meine Gedanken über mögliche Strategien, um das hauchdünne Punktepolster erfolgreich zu verteidigen. Allerdings gab es in den Überlegungen zahlreiche Unbekannte, wie etwa die Rennstrecke im Geraer Stadtwald. Da dort aber erstmals ein MTB-Rennen ausgetragen wurde, kannte keiner der Fahrer die Strecke im Detail. Bereits beim Warmfahren haderte ich mit dem flachen, unattraktiven Kurs. Er war kaum flüssig zu fahren, führte teilweise direkt durchs Unterholz und hatte zahlreiche sehr langsame und technisch nicht ganz einfache Passagen. Eigentlich liegen mir solche Strecken überhaupt nicht, aber auch meine Konkurrenten waren alles andere als glücklich über die gesteckte Runde.

Torsten und Carsten brachten weitere starke Fahrer aus dem Biehler Werksteam mit nach Gera, um mit einer überlegten Mannschaftstaktik zum einen Torsten zum Cup-Gewinn zu verhelfen und zum anderen Carstens dritten Rang abzusichern. Ihr Ziel war klar definiert: Torsten musste entweder gewinnen und/oder mindestens ein weiterer Fahrer platziert sich zwischen uns. Nur so hätte er den Punkterückstand auf mich egalisieren können.
Der Start gelang mir diesmal außerordentlich gut, hier zeichnete ich mich in der Vergangenheit ja eher durch eine routinierte Schlafmützigkeit aus. Als Führender ging ich folglich durch die ersten Schikanen. Die Freude währte aber nur kurz, in einer engen Kurve wurde mir eine nasse Wurzel zum Verhängnis und ich fand mich in einem Dornenstrauch wieder. Christian Ebeling (Madmission) und Maik Amelang (Biehler Werksteam) konnten vorbeiziehen, bevor ich wieder im Sattel saß. Auf dem nächsten Teilstück fuhr dann auch noch Torsten am mir vorbei, es schien zunächst alles gegen mich zu laufen. Jetzt begannen die Biehler-Jungs zu taktieren: Torsten fuhr auf zwei nach vorne, während ich auf den teilweise sehr engen Passagen von Maik  geschickt ausgebremst bzw. durch ständige Attacken zermürbt werden sollte.  Ich biß mächtig auf die Zähne, um Torsten's Hinterrad nicht zu verlieren. Wir lieferten uns einen spanndenen Schlagabtausch, den ich letzendlich aber für mich entscheiden konnte. Nach einem Sturz von Torsten direkt vor mir auf einer engen, abschüssigen Rampe konnte ich auch an ihm wieder vorbei gehen und lag nun hinter Christian auf dem zweiten Platz. Während Biehler hinten Duck machte, um die Lücke wieder zu schließen, versuchte ich die Konzentration hoch zu halten und einen einigermaßen flüssigen Rhythmus zu finden, um mich ein wenig abzusetzen. Ich fuhr die gesamte Zeit am Drehzahlbegrenzer und so kam auch der Führende langsam wieder in meine Sichtweite. Die Chance war da, die lange Saison mit einem Tageserfolg abzuschließen. Bis zum Schlussanstieg hinauf zum Ziel konnte ich das Loch zufahren. Jetzt mobilisierte ich die restlichen Körner für den Bergsprint und fuhr knapp 50 m vor dem Ziel auf Platz 1. Völlig ausgepumpt freute ich mich riesig über den Sieg, hatte ich diesen Rennausgang wohl selbst am wenigsten erwartet.

Mit dem Tageserfolg sicherte ich mir den Gesamtsieg beim MDC-XC in meiner Startklasse.

Sebastian Golz

Tagesergebnis:
1 Sebastian Golz
2 Christian Ebeling
3 Carsten Brödner

Gesamtwertung:
1 Sebastian Golz
2 Torsten Mützlitz
3 Carsten Brödner

@Torsten & Carsten: Es waren spannende Rennen mit Euch, die riesig Spaß gemacht haben. 

Dienstag, 6. Oktober 2009

Erzgebirgskammtour 26.September

Altenberg - Fichtelberg - Altenberg


"Bing" macht die Temperaturanzeige und kündigt mit einer Schneeflocke die Temperatur von 4 Grad an. Es ist 5 Uhr morgens und wir sind auf dem Weg nach Altenberg, von wo aus wir mit den Mountainbikes zum Fichtelberg und zurück fahren wollen. Mit dabei ist Eddy für den es seine längste Tour werden soll, sowie Lutz und Ulrich die schon weit größere Strecken bewältigt haben.

Nachdem wir doch noch zu den dickeren Trikots gegriffen haben geht es 5.45 Uhr los. Es ist stockfinster und eine paar Nebelschwaden hängen in den Wäldern, als wir in Richtung Kahleberg kurbeln. Ausgestattet sind wir mit allen technischen Hilfsmitteln die man für eine solche Tour braucht - GPS-Geräte weisen uns den Weg ohne das wir ständig anhalten müssen und unsere Lampen erhellen den Wald, sodass jede Unebenheit zu sehen ist.

Auf der Abfahrt von Rehefeld in Richtung Holzhau wird ist es mit -2 Grad richtig kalt, worunter unsere Füße und Finger besonders leiden. Dafür herrscht eine unglaubliche Stimmung. Über den weiten Kammwiesen hängt der Nebel während die Sonne so langsam etwas Licht spendet. Die Wiesen sind weiß vom Reif und unsere Stollenreifen schleudern uns die Eissplitter ins Gesicht.

Erst auf dem Anstieg von der Talsperre Rauschenbach in Richtung Deutscheinsiedel werden die Temperaturen bei einem herrlichen Sonnenaufgang etwas wärmer und wir müssen uns etwas ausziehen. Allerdings verliert Eddies Dämpfer seine Luft und die Sitzposition ähnelt mehr einer Dowhnillmachine. In Deutscheinsiedel wechseln wir dann auf die tschechische Seite des Erzgebirgskamm und an der nächsten Tankstelle wird Eddies Fully mit drei Kabelbindern zum Hardtail umgebaut.

Von nun an folgen wir den europäischen Weitwanderweg E4 immer gen Westen. Hochmoolandschaften, Kiefernwälder und Wiesen wechseln sich ab. Von Zivilisation ist bis auf ein paar kleine Dörfern nichts zu sehen. Von weiten erkennen wir dann schon unser Ziel den Keilberg und Fichtelberg, denen wir auf den letzten asphaltierten Kilometern schnell näher kommen. Den Gipfel des Keilbergs lassen wir heute links liegen und sind gegen 13.30 auf dem Gipfel des Fichtelbergs. Es gibt lecker Suppe und Kuchen und Lutz hatte auch zwischendurch einen Freund organisiert der nicht nur die nötige Dämpferpumpe sondern einen ganzen Werkzeugkoffer dabei hat.

Nach der Stärkung geht es die alte Rodelbahn runter in Richtung Oberwiesenthal und dann weiter bergab bis nach Bärenstein. Erst in Raitzenhain wechseln wir wieder auf die tschechische Seite und suchen uns jetzt die kürzeste Verbindung. Irgendwo sind wir dann doch mal falsch abgebogen was uns zwar eine herrliche Abfahrt bis nach Olbernhau beschert, aber auch einen kleinen Umweg. Das restliche Tageslicht reicht bis Seiffen. Der Vorschlag den Alp de Vettin zu fahren wird einstimmig abgelehnt und wir suchen uns einen Dönerladen um uns für die Reststrecke zu stärken.

Als wir aufbrechen ist es wieder dunkel und wir entschließen uns den gleichen Weg wie am Morgen zurück zufahren. So langsam findet sich auch keine gute Sitzposition mehr und die Beine werden müde. Nach knapp 16 Stunden sind wir wieder am Auto und beglückwünschen uns zu der herrlichen Tour. Beim letzten kaffee an der Tankstelle lassen wir die 215 Kilometer und 4500 Höhenmeter Revue passieren und sind uns einig, dass es ein herrlicher Tag war an dem vielleicht letzten schönen Wochenende bevor der Herbst uns einholt.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Feinschliff

8. Platz in Adelsberg

Die letzten wichtigen Wettkampfkilometer vor dem finalen Showdown nächste Woche in Gera sammelte ich gestern beim 8. Adelsberger Bike Marathon in Chemnitz. Das schöne Wetter lockte hunderte Fahrer an den Start der Rennen über 20, 40 bzw. 60 Kilometer durch den herbstlich-eingefärbten Adelsberger Wald. Die Veranstalter freuten sich indes über einen neuen Teilnehmerrekord, welcher die derzeitige Popularität des Mountainbikesports verdeutlicht. Ich entschied mich - neben etwa 270 weiteren Fahrern - für den Start über die 40 km Distanz, die abgesteckte Rundstrecke war demnach zwei mal zu umfahren. Der Start erfolgte, aufgrund des riesigen Fahrerfeldes, zunächst neutralisiert hinter einem Führungsfahrzeug. Nach dem scharfen Rennstart bildete sich eine etwa 6-köpfige Spitzengruppe, an deren Ende ich mich um Anschluss bemühte. Jede kleine Rampe wurde für Tempoverschärfungen und Attacken genutzt; daß hieß also ständig aufmerksam zu sein, während der Puls im dunkelroten Bereich flimmerte. Mitte der ersten  Runde zerfiel die Gruppe an einem langen Anstieg, hier konnten sich die späteren Erstplatzierten die entscheidenen Sekunden Luft verschaffen. Mit drei Fahrern versuchten wir zunächst nachzusetzten, aber das angeschlagene Tempo konnte ich nicht mitgehen, so dass ich als Solist die erste Runde beendete. Ohne Gruppe hatte ich große Mühe gegen den teilweise heftigen Wind zu fahren, so dass zwei weitere Fahrer zu mir aufschließen konnten. Nach 1:44 Stunden erreichte ich mit 4 Minuten Rückstand auf den Sieger als 8. in der Gesamt- und 6. in der 
AK-Wertung das Ziel. Mit dem erreichten Ergebnis bin ich zufrieden, nun muss der Fokus auf das MDC-Finale gerrichtet werden. Auch Torsten Mützlitz (2. Platz / 40 km) und Carsten Brödner (4. Platz / 20 km) konnten gestern durch ihre sehr guten Ergebnisse noch mal Selbstvertrauen sammeln ... es wird spannend.

Sebastian Golz